Rund ein Viertel aller Einwohner*innen der Landeshauptstadt Hannover sind über 60 Jahre alt. Sie haben mit dem Seniorenbeirat eine eigene, parteipolitisch und konfessionell neutrale Interessenvertretung in der Kommunalpolitik und der Stadtverwaltung. Nach pandemiebedingter Pause hat im Mai 2022 ein neuer Seniorenbeirat die Arbeit aufgenommen. Das 13-köpfige Gremium wurde per Briefwahl von den über 60-jährigen Wahlberechtigten für die kommenden fünf Jahre gewählt, erste Vorsitzende ist seitdem die Ärztin Cornelia Goesmann.
Was die Stadt Hannover für die Teilhabe, Beratung und Versorgung ihrer älteren Bürger*innen anbietet, wird vom städtischen Fachbereich Senioren gesteuert. Er stellt Informationen und Angebote auch von zahlreichen freien Trägern wie AWO, Caritas, Diakonie, DRK, Sozialverband oder MiSO, dem MigrantInnen-Selbst-Organisationen-Netzwerk Hannover, im Internet unter www.seniorenberatunghannover. de zusammen. Dort sind auch alle wichtigen Anlaufstellen und aktuellen Termine aufgelistet, von Frühstückstreffen über Gedächtnistraining oder Bewegungsgruppen mit Anleitung in verschiedenen Sprachen über Kreativkreise oder Computerhilfe bis hin zu Ausflügen und Reisen. Einen Veranstaltungskalender „Aktiv durch das 1./2. Halbjahr 2023“ gibt es auch in gedruckter Form.
Ansprechpartner, Treffpunkte und Broschüren Beim Kommunalen Senioren-Service Hannover (KSH) laufen alle Fäden zusammen: Das Senioren- Service-Zentrum in der Ihmepassage 5 ist der zentrale Ansprechpartner für Informationen und Beratung rund ums Alter. Hier gibt es Hilfsangebote, Pflege- und Wohnberatung, Vermittlung zu Selbsthilfegruppen sowie Kontakte zu rund 600 Ehrenamtlichen, die zum Beispiel Partnerbesuchsdienste anbieten.
Offene Treffpunkte in Seniorenbegegnungsstätten oder Mehrgenerationenhäusern, Veranstaltungen und Angebote in Stadt und Region Hannover stehen auch im städtischen Online-Portal www. hannover.de/senioren. Es lohnt sich, dort einfach mal zu surfen oder Suchworte einzugeben. Die wichtigsten Informationen fasst der gedruckte Seniorenratgeber „Älter werden in der Region Hannover“ zusammen. Zudem hat die Alzheimer Gesellschaft einen Ratgeber für Betroffene und Angehörige veröffentlicht.
Wichtige Anlaufstellen für Senior*innen und Angehörige sind die Senioren- und Pflegestützpunkte: Sie beraten vertraulich, neutral und kostenlos in allen Fragen zum Thema Pflege, beispielsweise wenn Unterstützung im Alltag benötigt wird oder ein Pflegegrad beantragt werden soll, wenn jemand in der Nachbarschaft Hilfe braucht oder die Wohnung barrierearm umgestaltet werden soll. Es gibt zwei Senioren- und Pflegestützpunkte in Hannover mit insgesamt sechs Anlaufstellen, außer beim KSH in Linden auch in Bemerode, Ricklingen, Bothfeld, Herrenhausen und Misburg. Dazu kommen vier Pflegestützpunkte für die Region in Burgdorf, Langenhagen, Ronnenberg und Wunstorf. Die Expert*innen beraten persönlich, am Telefon oder digital per Video-Chat, auf Wunsch auch anonym.
Wer Fragen zur privaten Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung hat, kann sich bei den Betreuungsstellen der Region Hannover kostenlos beraten lassen. In den Städten und Gemeinden werden regelmäßige Termine zur Betreuungsberatung angeboten.
Bei Problemen und Beschwerden, aber auch mit allgemeinen Informationen zu Pflegeheimen hilft die Heimaufsicht weiter. Es gibt zwei Anlaufstellen für die Region und die Landeshauptstadt Hannover, bei denen sich die Heimbewohner*innen oder deren Angehörigen auch anonym beraten lassen können.
Aktive Senior*innen finden bei der Volkshochschule interessante Angebote, vom Smartphone-Club über Englischkurse bis zu philosophischen Gesprächsrunden. Bildungshungrige können an der Leibniz Universität Kurse im Gasthörenden- und Seniorenstudium belegen. Und spezielle Sport- und Bewegungsangebote gibt es bei (fast) allen Sportvereinen, die über den Stadtsportbund oder den Regionssportbund zu finden sind.
Die Digitalisierung hat im Zuge der Corona- Pandemie enorme Fortschritte gemacht – und kommt allen älteren Menschen entgegen, die nicht mehr so mobil sind. Computer-Clubs, Online- Schulungen und technische Unterstützung speziell für Senior*innen gibt es in Hannover von zahlreichen Anbietern, der KSH listet sie auf unter www. seniorenberatung-hannover.de.
Neu ist die kostenfreie App „Gut versorgt in Hannover“: Sie bündelt die Beratungsangebote in Region und Stadt Hannover rund um das Thema Pflege und Betreuung – von lokalen Pflegediensten oder Sanitätshäusern bis zu Informationen über Pflegegrade und Adressen von Apotheken oder Optikern.
Wie gut moderne Technik ältere Menschen im Alltag unterstützen kann, zeigt eine smarte und barrierefreie Musterwohnung: Der KSH hat sie im Stadtteil Roderbruch mit der Wohnungsbaugesellschaft Gundlach eingerichtet. Darin gibt es Smart- Home-Elemente wie elektrische Herdabschaltung, einen digitalen Türspion, vernetzte Rauchwarnmelder oder E-Health-Systeme wie Therapiespiele über den Fernseher. Die Nachfrage für Besichtigungen ist groß – außer live ist das online möglich mit einem virtuellen 360°-Rundgang unter www. seniorenberatung-hannover.de