2001 ist die Region Hannover gegründet worden. Das Modell ist einzigartig in Deutschland. Die Gebietskörperschaft Region Hannover vertritt seitdem als Nachfolgerin des Landkreises Hannover und des Kommunalverbandes Großraum Hannover die 20 Kommunen des ehemaligen Kreises und die Landeshauptstadt Hannover. Wedemärker, Garbsener oder Laatzener dürfen sich seitdem ohne Gewissensbisse Hannoveraner nennen. Und sie haben gegenüber „bösen“ Menschen aus Berlin, Hamburg und Köln ein entwaffnendes Argument mehr, wenn sie sich gegen unlautere Vorwürfe wehren müssen, Hannover sei doch eine langweilige Provinzstadt. Von wegen! Zusammen mit der Region ist Hannover eine Millionenmetropole (Einwohner*innen: 1 192 973, Stand Juni 2022). Eine Millionenmetropole, die allein in ihrem Stadtgebiet grüner ist als andere vergleichbare Städte in Deutschland. Und die mit der Region und ihren vielfältigen Naherholungsmöglichkeiten zwischen Deister und Steinhuder Meer umrahmt wird, wie sie abwechslungsreicher nicht sein könnten.
Die Struktur der Region mit seinen vielfältigen Themenfeldern von Verkehrspolitik über Krankenhausversorgung bis zu Beschäftigungs- und Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Müllentsorgung ist deutschlandweit einzigartig. Der seit 2021 amtierende Regionspräsident Steffen Krach erläutert den Sinn der Region Hannover: “Im Prinzip ist die Region Hannover ein Dach über den 21 Kommunen mit spezifischen Aufgaben, die man für alle löst. Die Idee dahinter ist, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als jede Kommune für sich alleine.“ Ein bezeichnendes Beispiel ist die Möbilitätspolitik. Krach: „Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man nur für eine Großstadt Mobilitätspolitik macht oder das Umland einbindet. Ein regionales Denken und Handeln schafft viele Vorteile. Schließlich gibt es täglich regen Verkehr zwischen Hannover und dem Umland, da ist es nur logisch, dass es eine gemeinsame Politik gibt.“
Die am weitesten leuchtenden Aktivitäten sind in der Region sicherlich der Entdeckertag, der Kultursommer und der Tag der Offenen Tür, aber auch die vielfältigen Veranstaltungen der Gartenregion sind ein Erlebnis. Am ehesten aber beeindruckt, was zusammengewachsen oder neu entstanden ist. Seit 2002 regelt ein Partnervertrag zwischen der Region Hannover und dem Großraum-Verkehr Hannover (GVH) die Zusammenarbeit im Verkehrsverbund – ein wichtiger Schritt für die vielen Pendler*innen in der Region. 2003 wurden die Wirtschaftsförderungsinitiative Hannoverimpuls GmbH und der Zweckverband Abfallwirtschaft (aha) gegründet. Seitdem kümmert sich aha um die Abfallentsorgung und Wiederverwertung der gesammelten Wertstoffe im gesamten Regionsgebiet. Aus Kreis- und Stadtkrankenhäusern entsteht 2005 das Klinikum Region Hannover mit heute zehn Standorten und mehr als 8500 Beschäftigten. 2006 nimmt die gemeinsame Rettungsleitstelle von Stadt und Region ihren Betrieb auf. Seit 2008 lässt sich die „FahrRadRegion Hannover“ auf 15 Routen mit über 1000 Kilometern entdecken…
Nachhaltig, flexibel und komfortabel: Mit dem On- Demand-Service sprinti setzt die Region Hannover seit 2021 neue Akzente im Nahverkehr. Anstatt nach festem Fahrplan lange auf den Bus warten zu müssen, können sich Nutzer*innen im Umland ganz bequem von den sprintis abholen lassen – und kommen so oft schneller und bequemer an ihr Ziel. Alles was es dafür braucht: die sprinti App und eine gültige GVH Fahrkarte. Am 1. Juni 2021 ging das Projekt in den drei Kommunen Sehnde, Springe und der Wedemark an den Start. Nach siebenmonatiger Laufzeit des Projekts zogen die Region Hannover und der GVH positive Bilanz. Nach anfänglich rund 10 000 Fahrgästen im Startmonat Juni 2021 stiegen die Fahrgastzahlen aller drei Kommunen auf über 21 000 im Dezember 2021. Ab 2023 soll Sprinti auf neun Umland-Kommunen ausgeweitet werden.