Zahlreiche beschäftigungsfördernde Maßnahmen und verbesserte Rahmenbedingungen setzen am Wirtschaftsstandort Hannover effektive Impulse zur Fachkräfteentwicklung. Insbesondere stehen dabei die Aus- und Weiterbildung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Existenzgründung und die Unternehmensnachfolge im Blickpunkt.
Ein übergeordnetes Netzwerk aus Verwaltung, Wirtschaft und Bildung ist die Fachkräfteallianz Region Hannover. Als breit angelegte Strategie fördert sie gute Arbeitsbedingungen und die Ordnung des Arbeitsmarkts. In ihrer Lenkungsgruppe sind die wichtigsten arbeitsmarktpolitischen Akteure vertreten: Agentur für Arbeit Hannover, Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung, DGB Hannover, Handwerkskammer Hannover, hannoverimpuls GmbH, Hochschule Hannover, Industrie- und Handelskammer Hannover, Jobcenter Region Hannover, Landeshauptstadt Hannover, Leibniz Universität Hannover und Region Hannover. Die konkreten Handlungsfelder der Fachkräfteallianz setzen sich zusammen aus den Bereichen Ausbildung, Hochschule und Region, Integration und/oder Zuwanderung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Weiterbildung.
Eine Erfolgsgeschichte ist die Online-Ausbildungsbörse azubi21.de. Sie verzeichnet gut 300 registrierte Unternehmen und rund 200 Zugriffe pro Tag. Die Plattform bietet nicht nur eine umfassende Übersicht für Praktikum, Ausbildung oder duales Studium. In einem Communitybereich können sich auch Ausbilder*innen schnell und einfach miteinander vernetzen. Veranstaltungshinweise und interessante Neuigkeiten rund um das Thema Ausbildung ergänzen das Angebot.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehört heute zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Herausforderungen. In dieser Hinsicht stehen das Familienmanagement der Landeshauptstadt sowie die Koordinierungsstelle Frau und Beruf Region Hannover mit vielfältiger Unterstützung zur Verfügung – sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen. Als Schnittstelle zwischen Betrieben und Stadtverwaltung lotst, verweist und vermittelt das Familienmanagement gezielt an die zuständigen Stellen. Es berät Unternehmen in Fragen familienfreundlicher Personalpolitik, zum Beispiel zur betrieblichen Kinderbetreuung. Hinzu kommt die Organisation eines kontinuierlichen Austauschs zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Stadtgesellschaft. Für die Weiterentwicklung der Familienpolitik vor Ort gibt das Familienmanagement wichtige Impulse. Und nicht zuletzt übernimmt es für Betriebe die Funktion eines Behördenlotsen.
Die Koordinierungsstelle Frau und Beruf fördert zum Beispiel die berufliche Integration nach einer familienbedingten Berufsunterbrechung, etwa durch Elternzeit oder Pflege von Angehörigen. Zudem zeigt sie in Kooperation mit regionalen kleinen und mittleren Unternehmen neue Wege auf, wie sich frauen- und familienfreundliche Arbeitsbedingungen umsetzen lassen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden. Die Beratung ist kostenlos und findet in vertraulichen Einzelgesprächen statt. Sie steht auch Männern in Erziehungs- und Elternzeit zur Verfügung. Neben der Beratung zum beruflichen Wiedereinstieg bietet die Koordinierungsstelle ein jährlich erscheinendes Seminarprogramm mit Weiterbildungsangeboten und Informationsveranstaltungen zur Orientierung auf dem Arbeitsmarkt.
Digitale Transformation ist ein Thema, dem sich viele kleine und mittlere Unternehmen stellen müssen. Die Koordinierungsstelle „regioLab“ konzentriert sich auf das Thema Weiterbildung und bietet gezielte Unterstützung in Form von Austauschveranstaltungen an inspirierenden Orten, Austausch im Netzwerk des Weiterbildungsverbunds und kompetente Beratung. Betriebe erfahren, welche fachliche und finanzielle Unterstützung es hierbei gibt. Ziel ist, den Zugang vor allem zu digitalen Lernlösungen zu erleichtern. Gefördert wird „regioLab“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Region Hannover.
Das Beratungsangebot „Umsteigen statt Aussteigen“ der Koordinierungsstelle Hochschule und Beruf vermittelt berufliche Perspektiven für Studienabbrecher*innen und Studierende, die an ihrem Studium zweifeln und sich stattdessen eine betriebliche Ausbildung vorstellen können. Zudem können auch internationale Studienanwärter*innen des Niedersächsischen Studienkollegs Hannover von diesem Angebot Gebrauch machen. Ermöglicht wird dies durch ein Netzwerk, zu dem mehrere Hochschulen, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, Kammern, Berufsverbände sowie Unternehmen aller beteiligten Regionen gehören. „Umsteigen statt Aussteigen“ eröffnet allen den Kontakt zu einem großen Pool an möglichen Arbeitgeber*innen, die ein ernsthaftes Interesse an Quereinsteiger*innen haben. Derzeit sind mehr als 320 aktive Ausbildungsunternehmen im Kontaktnetzwerk der Koordinierungsstelle. Sie bieten mehr als 1300 vakante Ausbildungs- und Studienplätze in der Region Hannover und in den angrenzenden Landkreisen. Interessierte erfahren in einer kostenfreien, vertraulichen Beratung, welche Chancen der betriebliche Ausbildungsweg bietet.