In puncto Verkehrsinfrastruktur wird die nachhaltige Nutzung der Ressourcen großgeschrieben: Der Ausbau des Stadtbahnnetzes, der Einsatz ökologischer Antriebstechnologien, die Förderung des Fahrradverkehrs oder die Einführung der Umweltzone zeugen von umweltpolitischer Verantwortung und verbessern die Lebensqualität. In Hannover ist zum Beispiel von 2023 der gesamte innerstädtische Busverkehr elektrifiziert.
Als einer der traditionsreichsten und zugleich modernsten Verkehrsverbünde Deutschlands repräsentiert der Großraum-Verkehr Hannover (GVH) einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Für die Einwohner*innen der Region Hannover, für Gäste und andere Reisende kooperieren im GVH acht Verkehrsunternehmen, deren Linien mit einheitlichen Fahrscheinen befahren werden können. Die DB Regio AG ist mit Regionalbahnen, die Transdev Hannover GmbH mit S-Bahnen und die Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe AG mit Stadtbahn- und Busverkehr unterwegs. Sie befördert allein 172 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Die Busse der Regiobus Hannover GmbH versorgen vor allem das Umland von Hannover; ihre sprintH-Linien führen auch bis ins Zentrum. Zudem wird in Sehnde, Springe und der Gemeinde Wedemark der On- Demand-Service „sprinti“ angeboten. Der Transfer erfolgt im Rufbus, geordert wird mittels App. Die Bahnen der Metronom Eisenbahngesellschaft mbH fahren auf der Strecke Uelzen-Hannover-Göttingen sowie mit den Regionalzügen von Enno auf der Strecke Hannover-Lehrte-Gifhorn-Wolfsburg. Die Erixx GmbH erschließt mit ihren Bahnen den Abschnitt von Hannover bis Derneburg und weiter nach Bad Harzburg. Die Westfalen Bahn GmbH bedient die Strecke Minden (Westfalen)-Hannover- Braunschweig. Und die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH verkehrt zwischen Hamburg- Harburg und Hannover. Insgesamt stehen für diese Verkehrsbetriebe 170 Buslinien, zwölf Stadtbahnlinien, neun Regional- und neun S-Bahnlinien. Der GVH befördert jährlich rund 220 Millionen Fahrgäste.
Zu den speziellen Ticketangeboten des GVH zählen auch die Jobtickets, mit denen Mitarbeitende per ÖPNV zur Arbeit fahren können. Die Jobtickets S und M können darüber hinaus sogar von Verbänden, Vereinen oder Behörden für deren Beschäftigte bestellt werden. Bei kleineren Abnahmemengen sind zudem die Jobkarten eine Empfehlung. Alle Angebote gibt es für die verschiedenen Zonen des GVH-Tarifgebiet und im Regionaltarif.
Direkt am Hauptbahnhof liegt der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Das moderne Areal umfasst elf Haltestellen, ein Servicecenter und ein Fahrgastinformationssystem. Alle Bussteige sind durch ein 1 400 Quadratmeter großes Glasdach überspannt. Der ZOB Hannover zählt zu den komfortabelsten Busbahnhöfen Deutschlands und ist Treffpunkt von Passagieren aus ganz Europa.
Eine Ergänzung zum ÖPNV bilden die Ridepooling- Angebote der Unternehmen Moia und Uber, mit deren Fahrzeugen alle Ziele der Stadt individuell angefahren werden. In den goldgelben Moia-Fahrzeugen können sich bis zu sechs Personen eine Fahrt teilen. Das Fahrzeug steht neben Umweltfreundlichkeit durch den Elektroantrieb auch für einen komfortablen Transport, denn es verfügt über freistehende Sitze, schnelles Internet und einen USB-Port. Das Angebot von Uber umfasst neben der Fahrtenvermittlung auch einen Mietwagenservice, einen Taxidienst und einen Lieferservice. Über die Uber-App sind auch die E-Scooter von Lime buchbar. Die drei weiteren Anbieter für E-Scooter- Sharing heißen Tier, Bird und Bolt. Zudem sind in Hannover vier klassische Taxiunternehmen aktiv.
Ein passendes Auto für jeden Bedarf, das nur dann Geld kostet, wenn es benutzt wird – wer diese Vorteile nutzen will, der kann in Hannover zwischen mehreren Carsharing-Unternehmen auswählen. Alternativen zum Carsharing finden sich unter dem Begriff RideSharing auf der Internetseite hannover.de. Dabei können Berufspendler*innen und Reisende Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten über professionelle Plattformen organisieren. Wer lieber Fahrrad fährt, kann auch die Angebote „sprintRAD“ des GVH oder „Call a Bike“ der Deutschen Bahn in Betracht ziehen. Hannovers erstes Projekt zum kostenlosen Verleih von Lastenfahrräder heißt Hannah. Diese Initiative von Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und dem Unternehmen Velogold ermöglicht die gebührenfreie Ausleihe an wechselnden Orten.
Bis 2025 soll der Anteil des Radverkehrs auf 25 Prozent ansteigen. Dafür ist das Konzept der Velorouten ein Meilenstein: Bis zum Jahr 2030 sollen zwölf Vorzugstrassen für Radfahrende sternförmig in die City führen. Schon heute ist die vorbildliche Verknüpfung mit dem ÖPNV ein großes Plus: Die Fahrradmitnahme ist – bis auf die Hauptverkehrszeiten – kostenlos. Zudem bietet das Prinzip Bike+Ride Abstellmöglichkeiten an den Haltestellen und Radstationen 1 und 2 am Hauptbahnhof.