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“Wir sind gut, aber wir müssen besser werden”

Jens Kotlarski über Software als Innovationstreiber der Robotik

AUTOR:
Jens Kotlarski

Jens Kotlarski, voraus robotik, über Software als Innovationstreiber der Robotik und die Entwicklung der Branche in der Region

 

Sie kennen beide Welten: Forschung und Wirtschaft.

An der Uni geht es um Grundlagenforschung, um Prototypen. Der konkrete Einsatz steht nicht notwendigerweise im Vordergrund, auch wenn es Kooperationen mit Firmen gibt. Im Unternehmen müssen wir uns darum kümmern, Ideen marktreif und wirtschaftlich tragfähig zu machen. Dazu gehören auch forschungsferne Themen: Testreihen, Evaluierung und Zertifizierung.

 

Das kostet viel Zeit, sodass Sie sich entscheiden mussten: Hochschule oder Wirtschaft.

Viele Jahre ging es parallel: Ich forschte an der Uni, gründete aber mit Kollegen aus dem Institut in Hannover die FORWARDttc. Es ging um Wissens- und Technologietransfer aus der Forschung in die Industrie. Dort haben wir konkrete Anwendungen unter anderem in der Automotive-Branche umgesetzt, aber auch bei bekannten Roboterherstellern. Aus der FORWARDttc heraus haben wir mit Hilfe eines Investors ein weiteres Unternehmen gegründet.

 

Das war 2017 Yuanda Robotics, Hannovers erster Roboterhersteller, der bereits wieder Geschichte ist.

Wir hatten bis zu 90 Beschäftige an zwei Standorten in China für die Produktion und eben in Hannover, wo Zentrale sowie Forschung und Entwicklung angesiedelt waren. 2021 kam nach jahrelanger Entwicklung unser kollaborativer Roboter Yu erfolgreich an den Markt. Aufgrund einer Verkettung von unglücklichen Ereignissen, die schlussendlich in fehlenden Investitionsmitteln resultierten, konnten wir die Yuanda Robotics leider nicht weiterführen.

 

Aber Sie und andere haben weitergemacht: Sie haben die Konkursmasse aufgekauft und damit voraus robotik gegründet. Das ist Hannovers erstes Unternehmen, das Robotik-Software entwickelt.

Ja, wir haben die Technologien und die Software des Yuanda-Roboters genommen, um mit dem bestehenden Team ein modernes, hardware, agnostisches Betriebssystem für die Robotik zu entwickeln. Damit können wir ein Fall für die Geschichtsbücher werden.

 

Bislang laufen Roboter ja auf typweise spezialisierten Systemen ohne grafische Benutzeroberfläche. Das wollen Sie ändern.

Weil diese Systeme unbequem zu bedienen sind. Weil die Programmierung jeden Robotertyps neu erlernt muss. Das frisst Ressourcen, ist unflexibel, zeitaufwendig und teuer. Wir haben deshalb ein Betriebssystem entwickelt, das mit Android vergleichbar ist: standardisiert, offen, mit grafischer Oberfläche und mit Apps, die man sich runterladen kann.

Das heißt: Wenn der Roboter schrauben soll, lädt der Bediener eine Schraub-App runter. Wenn er schweißen soll, tauscht er den Aufsatz aus und installiert die Schweiß-App.

Genau. Für jede Anwendung gibt es eigene Apps, ganz gleich, ob es nun um Materialbearbeitung geht (Schweißen, Drehen, Hobeln) oder um Materialtransport (Sortieren, Bestücken, Beladen). Diese Apps passen auf alle Robotertypen und ermöglichen durch ihre Spezialisierung eine optimale Steuerung. Die grafische Oberfläche sorgt dafür, dass das Bedienpersonal nicht aufwendig geschult werden muss.

 

2023 kommt die Software auf den Markt?

Derzeit testen wir die Integration und Anwendung bei verschiedenen Roboterherstellern. Anfang 2023 wird sie mit den Robotern dieser Hersteller ausgeliefert.

 

Wo sehen Sie die Region heute in Sachen Robotik?

Bei der Bildung liegt sie sicher ganz vorn. Die Region Hannover ist sehr aktiv. Aber um mit anderen Robotik-Standorten wie München mithalten zu können, braucht es deutlich mehr Engagement, auch auf Landesebene. Wir brauchen Köpfe mit Strahlkraft an den Hochschulen und mehr Unterstützung für die Forschung. Ich würde auch raten, die verschiedenen Stränge der Nachwuchs- und Fachkräfteförderung stärker zu bündeln. Wir sind gut, aber wir müssen besser werden – und deutlich mehr Risikokapital gewinnen.

 

Welche Bedeutung sollte dabei der kollaborativen Robotik zukommen?

„Cobots“, also kollaborative Roboter, können durch ihre spezielle Sensorik auf Menschen in ihrer Nähe Rücksicht nehmen. Das ist ihre Stärke, das macht ihren Charme aus, auch in der Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. In der klassischen Industrie aber bleiben sie eine Nische. In der Regel arbeiten Cobots nur bei der Einrichtung direkt mit Menschen zusammen und sind dann wieder solo. Klassische Roboter machen weiterhin 90 % des Marktes aus und bleiben entsprechend auf absehbare Zeit der Schwerpunkt, zumindest in der Industrie.

 

Aber sie müssen flexibler werden, um Inbetriebnahmen und Umrüstzeiten zu verkürzen.

. . . weil das massive Kostentreiber sind! Roboter selbst sind günstig geworden. Doch die Vorbereitung auf den konkreten Einsatz braucht knappe Ressourcen, vor allem hochqualifizierte Programmierer und Inbetriebnehmer. Daher unsere Software und daher auch der Vormarsch künstlicher Intelligenz. In Kombination mit moderner Sensorik können wir dadurch Roboter einfach in die Lage versetzen, zwischen Farben und Formen, aber auch zwischen verschiedenartigen Oberflächen zu unterscheiden. So lassen sich beliebige Roboter ohne umständliche und langwierige Programmierung auf neue Aufgaben vorbereiten oder an die laufende Produktion anpassen. Diese Flexibilität und Schnelligkeit braucht moderne Produktion.

Zur Person
Dr.-Ing. Jens Kotlarski, Maschinenbauer, promovierte 2012 über Robotik an der Leibniz Universität Hannover (LUH ), forschte dort am Institut für Mechatronische Systeme. Noch an der Universität gründete er 2012 die FOR WARDttc, eines der ersten auf Robotik spezialisierten Unternehmen in der Region. 2017 verließ er die LUH . Als Mitbegründer wurde er Geschäftsführer von Yuanda Robotics und 2022 von voraus robotik.

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