Bepflanztes Beet Foto: Knut Diers Foto: Knut Diers

Ausbildung mit Zukunft erleben - Garten- und Landschaftsbau

14. Mai 2024

In dieser Folge: Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau für die Stadt Hannover (GALABAU)

In dieser neuen Reihe stellen wir euch Auszubildende und ihre Berufe vor. Wer sind die Menschen, warum haben sie sich für ihren Beruf entschieden und was finden sie daran so klasse? Diese Fragen und noch mehr klären wir in „Ausbildung mit Zukunft Erleben!“. In dieser Folge kommen Ralf Könecke Gärtnermeister und Leiter des städtischen Ausbildungsbetriebs für Garten- und Landschaftsbau, Simon Schiemann, Auszubildender im 2. Lehrjahr und Emily Klingner, gerade fertig ausgebildete Gärtnerin zu Wort.

Ralf Könecke Foto: Knut Diers
Ralf Könecke Foto: Knut Diers

Herr Könecke, Sie bilden hier im Ausbildungsbetrieb am Laher Friedhof den eigenen Nachwuchs im Garten- und Landschaftsbau für die Stadt Hannover aus, wie läuft die Ausbildung?

Ralf Könecke: Sehr erfolgreich. Wir haben gerade die ersten drei Plätze bei den Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau in Niedersachsen belegt. Die Landesbesten kommen regelmäßig von uns. Das hat damit zu tun, dass wir intensiver und vielfältiger ausbilden als die freie Wirtschaft.

Die Ausbildung ist also sehr vielfältig, woran liegt das?

Ralf Könecke: Wir sind im Austausch mit der städtischen Baumschule. Wir helfen auch mal bei der Sommerbepflanzung in den Herrenhäuser Gärten aus. Wir erstellen Wege und Plätze auf Spielplätzen der Stadt, verlegen Pflaster oder legen wassergebundene Decken auf Radwegen an. So ein Spektrum in diesem Beruf gibt es sonst nirgends.

Worin liegt für die meisten der Anreiz, zu Ihnen zu kommen?

Ralf Könecke: Alle sagen: Mit den Händen etwas in der Natur zu schaffen, das ist einfach
prima. Das ist die Motivation. Was wir zusätzlich bieten, ist eine Beschäftigungsgarantie. Die meisten, die wir ausbilden, übernehmen wir danach in feste Arbeitsverhältnisse. Zunächst für ein Jahr, aber meistens bleiben sie länger.

Haben Sie denn noch Plätze frei, wenn sich jemand bewerben möchte?

Ralf Könecke: Die Chancen sind recht gut. Fünf bis sieben Auszubildende fangen jedes Jahr neu bei uns an. Wer sich bewerben möchte, ist herzlich willkommen. Wir sind ein tolles Team mit erstklassigen Arbeitsbedingungen.

Simon Schiemann Foto: Knut Diers
      Simon Schiemann Foto: Knut Diers

Herr Schiemann wie kamen Sie auf die Idee, Gärtner zu werden?

Siemon Schiemann: Auslöser war der verwilderte Garten meiner Eltern, als wir das Haus übernahmen. Da war viel zu tun, und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Das hat mich dann in diese Berufslaufbahn gebracht.

Dazu gehört ja auch, Unkraut aus den Beeten zu holen, was Sie hier gerade tun im Ausbildungsbetrieb am Laher Friedhof…

Simon Schiemann: Ja, morgen ist praktische Prüfung für den dritten Jahrgang. Da soll alles „sauber“ sein. Hier wachsen ja viele Arten von Pflanzen, die im Beet ein Schild tragen. Die werden zur Prüfung entfernt und die Prüflinge müssen zum Beispiel wissen, ob das eine Katzenminze, eine Weiße Fetthenne oder Berg-Steinkraut ist.

Erfüllt Sie etwas mit Stolz, wenn Sie sich Ihre Arbeit so anschauen?

Simon Schiemann: Auf jeden Fall, wenn ich so durch Hannover fahre und sehe, was wir da alles angelegt haben an Grün. Das können Spielplätze sein oder Seitenstreifen neben den Fahrbahnen. Das ist schon toll, denn wir sind ja in der ganzen Stadt unterwegs.

Gibt es eine Lieblingspflanze, einen Lieblingsbaum für Sie?

Simon Schiemann: Eindeutig der Amberbaum (zeigt auf einen jetzt grünen Baum dieser Art im Nachbarbeet). Seine Schönheit entfaltet er im Herbst, dann leuchten die Blätter rot und gelb. Das sieht einfach toll aus.

Emily Klinger Foto: Knut Diers
Emily Klinger Foto: Knut Diers

Frau Klingner was war Ihr Anreiz, hier anzufangen?

Emily Klingner: Nach dem Abi war eines klar: Nur keinen Bürojob. Lieber draußen sein, in der Natur und dort etwas schaffen. Ich konnte dann hier meine Lehre machen und abschließen und bin jetzt im ersten Berufsjahr. Es macht sehr viel Spaß.

Hat Sie während der Ausbildung irgendetwas überrascht, was Sie nicht ahnten?

Emily Klingner: Ja, wie vielseitig unser Beruf ist, das war mir nicht bewusst. Es geht ums Pflanzen, ums Wissen der Arten, sicher.  Aber wir bauen auch ein Beet, bearbeiten Steine, richten ein Holzdeck her, walzen Rasensamen ein oder bauen Baumanbindungen. Das wird übrigens hier drüben gerade alles für die praktische Prüfung im Gewächshaus vorbereitet. Die Prüflinge werden da morgen Hand anlegen und ihre Aufgaben bewältigen. Aber das haben wir ja mit ihnen oft genug geübt.

Wie ist es mit der Gestaltung von Gärten?

Emily Klingner: Klar, das gehört natürlich genauso dazu und macht besonders viel Spaß. Wir sind ja in der ganzen Stadt Hannover unterwegs und nicht auf die acht Pflegebezirke begrenzt. Das heißt: Wir bringen am Maschsee eine wassergebundene Decke als Weg auf, legen Staudenbeete an, pflanzen am Rathaus oder an vielen Spielplätzen. Das ist kreativ und nachhaltig. Wenn ich da später vorbeifahre, denke ich gern daran: Wir haben das alles geschaffen. 

Lust auf grün bekommen? 

Fragen und/oder Bewerbungen an: 
Fachbereich Umwelt und Stadtgrün der 
Landeshauptstadt Hannover
Ausbildungsbetrieb GALABAU
Laher-Feld-Str. 19, 30659 Hannover
Tel. 0511 168-40735
Ralf.Koenecke@Hannover-Stadt.de
Bewerbungen sind jederzeit möglich. Es folgt die Einladung zu einem Praxistag zum Kennenlernen, dann bei Eignung ein Vorstellungsgespräch.