Frauen finden vermehrt eine Perspektive in der Bauwirtschaft. Oder soll es ein Karriereweg mit Ausbildung und Studium sein? Die Möglichkeiten sind vielfältig. Foto: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com Foto: © contrastwerkstatt – stock.adobe.com

Karriere in einer krisensicheren Branche

06. Mai 2024

Technik, Kreativität, Kontakt zu Menschen, Erfolgserlebnisse – all dies finden Berufseinsteiger*innen im Handwerk.

Viele interessante Ausbildungswege lassen sich im Bezirk der Handwerkskammer (HWK) Hannover verwirklichen. Wer sich von der Menge der Möglichkeiten erschlagen fühlt, bekommt im Internet unter handwerk.de eine praktische Hilfe, die mit wenigen Mausklicks zum Ziel führen kann: Unter dem Motto „Fünf Fragen bis zum Traumberuf“ bringt der Berufe-Checker Licht in den riesigen Ausbildungsmarkt – sogar per Whatsapp und Facebook-Messenger. Ebenfalls zu finden ist hier ein Lehrstellen-Radar, eine umfassende Datenbank mit Lehrstellen und Praktikumsplätzen. 

Wissen auf neuestem Stand

In den Städten Hannover und Garbsen gibt es an mehreren Standorten vielfältige Bildungseinrichtungen der HWK Hannover: die Akademie des Handwerks, das Förderungs- und Bildungszentrum, das Institut des Zahntechnikerhandwerks Niedersachsen, das Kompetenzzentrum für Personalentwicklung und Personalmanagement im Kraftfahrzeugtechnikhandwerk, die Werkakademie für Gestaltung und Design im Handwerk Niedersachsen und das Zentrum für Umweltschutz. Handwerksbetriebe sowie deren Beschäftigte haben eine Vielzahl von Kursen, Seminaren und Lehrgängen zur Auswahl, um ihr Wissen immer auf dem neuesten Stand zu halten.

Alle Bildungseinrichtungen sind unter dem Oberbegriff Campus Handwerk zusammengefasst. Der Campus liegt rund 15 Kilometer außerhalb der Landeshauptstadt in Garbsen. Hier sind die meisten Weiterbildungseinrichtungen der Kammer angesiedelt.

Wer in der Handwerksbranche den zu ihm passenden Beruf erlernt, hat Chancen, eine Führungsposition zu bekleiden, sich selbstständig zu machen oder einen Betrieb zu übernehmen. Foto: © jörn buchheim – stock.adobe.com
Wer in der Handwerksbranche den zu ihm passenden Beruf erlernt, hat Chancen, eine Führungsposition zu bekleiden, sich selbstständig zu machen oder einen Betrieb zu übernehmen. Foto: © jörn buchheim – stock.adobe.com

Handwerk ist krisensicher und gewährleistet die Energiewende

Insbesondere die letzten Jahre haben gezeigt, dass Handwerksberufe einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der dringend benötigten zentralen Infrastruktur leisten. „Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen gerade in diesen ungewissen und bewegten Zeiten zukunftssichere und anspruchsvolle Berufe mit hervorragenden Fortbildungs- und Karrieremöglichkeiten“, betont Carl-Michael Vogt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der HWK Hannover. Durch seine mittelständische Prägung bieten Handwerksunternehmen eine hohe Ausbildungs- und Beschäftigungssicherheit. „Daher kann ich nur jedem Jugendlichen empfehlen, sich mit den 130 Berufen auseinanderzusetzen“, so Vogt. Wenn man hier ein Berufsbild fände, dass zu einem passt, dann habe man schon mit Start alle Chancen, eine Führungsposition zu bekleiden, sich selbstständig zu machen oder einen Betrieb zu übernehmen. Und nicht zuletzt auch garantiert hervorragende Verdienstchancen. „Keine Branche ist so krisensicher und so durchlässig wie das Handwerk“, unterstreicht Vogt. Bei der Umsetzung der Klimawende spielt das Handwerk eine entscheidende Rolle. Der Ausbau von erneuerbaren Energien sowie die Erhöhung der Energieeffizienz sind dabei zentral für das Gelingen des Klimaschutzes. „Die Klima- und Energiewende, aber auch viele aktuelle Infrastrukturprojekte, gestaltet insbesondere das Handwerk mit.“

Hörsaal plus Werkstatt

Das triale Studium der HWK Hannover ist die perfekte Kombination aus Theorie und Praxis. Die Bachelor-Studiengänge Handwerksmanagement und Craft Design bieten Berufseinsteiger*innen hohen Praxisbezug und zukunftsorientiertes Management-Know-how. Die HWK Hannover bietet diese Studiengänge gemeinsam mit der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) und der DIPLOMA Hochschule im Rahmen des trialen Studiums an. In viereinhalb Jahren ist auf diesem Weg der Gesellen-, der Meisterbrief und der Studienabschluss zu erreichen. Für das triale Studium stehen den Absolvent*innen alle Gewerke im Handwerk offen. Diejenigen, die bereits eine Ausbildung begonnen oder den Gesellenbrief schon erlangt haben, können auch noch berufsbegleitend in das Studium einsteigen. Wer nicht über das Abitur oder die Fachhochschulreife verfügt, kann auch mit einer vergleichbaren Hochschulzugangsberechtigung, einer fünfjährigen Berufserfahrung oder einem Ausbildungsvertrag im Handwerk mit dem Studiengang Handwerksmanagement beginnen. 

Blickpunkt Bauwirtschaft

Auf der Baustelle kommt heutzutage mehr und mehr Hightech-Gerät zum Einsatz. Auch deshalb ist die Baubranche mittlerweile für Realschüler*innen und Gymnasiast*innen interessant. Zudem finden Studienaussteiger*innen und Frauen vermehrt eine Perspektive in der Bauwirtschaft. Ein Bildungszentrum speziell für Berufe im Bau ist das ABZ Mellendorf im Norden der Region Hannover. Dieses Bildungszentrum der Bau-Akademie-Nord steht allen Interessierten aus Handwerk, Industrie, Handel und öffentlichen Einrichtungen offen. Das ABZ verfügt über fünf Lehrwerkhallen mit 140 Ausbildungsplätzen. 16 Seminar- und Gruppenarbeitsräume mit modernen Unterrichtshilfen und Internetzugang stehen für 400 Schulungsteilnehmende zur Verfügung.  Zur Vermittlung von Spezialkenntnissen gibt es ein Betonlabor sowie Trainingszentren für die Arbeit in der EDV und an Baumaschinen. 

 

Infos

Bauakademie Nord
Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Hannover
Das Handwerk
Handwerkskammer Hannover