Manchmal geht es nur mit Hilfe weiter – aber auch dafür ist Schule da. Foto: © contrastwerkstatt – Fotolia.com Foto: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

Wissen von klein auf

14. Mai 2024

In Stadt und Region Hannover gibt es Schulen für jeden Bildungsweg.

Das Schulwesen steht in Deutschland unter der Hoheit der Bundesländer. Damit regelt das Niedersächsische Schulgesetz die Schulformen, die in der Region Hannover möglich sind. Sie unterschieden sich hinsichtlich Zugangsvoraussetzungen, pädagogischem Inhalt und Abschlüssen. Grundsätzlich wird zwischen den allgemeinbildenden Schulen und den berufsbildenden Schulen (BBS) unterschieden. Zu den allgemeinbildenden Schulen zählen Grundschule, Hauptschule, Realschule, Oberschule, Gymnasium, Integrierte (IGS) und Kooperative (KGS) Gesamtschule, Abendgymnasium, Kolleg und Förderschule. Der BBS-Bereich besteht aus Berufsschule, Berufseinstiegsschule, Berufsfachschule Fachoberschule, Berufsoberschule, Beruflichem Gymnasium, Fachschule, Schulen für andere als ärztliche Heilberufe. Für die Grundschule gilt eine Beschränkung der Schulwahl auf bestimmte Einzugsbereiche. Weiterführenden Schulen können – je nach Kapazität – innerhalb des gesamten Stadtgebietes gewählt werden.

Neubauten und Erweiterungen

Eine neue IGS im Stadtteil Kleefeld soll im Jahr 2025 eröffnet werden. Sie bietet Platz für rund 1000 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge fünf bis zehn und umfasst eine Dreifeldsporthalle mit Tribüne. Auf dem Campus sind auch eine Grundschule, eine Kita und eine Außensportanlage beheimatet. Und auch im Stadtteil Anderten wird groß gebaut: Das Schulzentrum am Eisteichweg, bestehend aus Pestalozzi-Oberschule, Grundschule Kurt-Schumacher-Schule und Sporthalle, wird durch Neubauten ersetzt. Umfangreiche Erweiterungen sind an den Gymnasien in Arbeit, die neue Kapazitäten durch die G9-Wiedereinführung benötigen.

Regelschule für Kinder mit Behinderungen

Die Umsetzung der Inklusion bewirkt, dass Kinder mit Behinderungen verstärkt die Regelschulen besuchen können. Grundsätzlich können betroffene Eltern die Schule für ihre Kinder frei auswählen. Sind jedoch die baulichen Voraussetzungen oder Ressourcen an der gewünschten Schule nicht gegeben, kann an eine Schwerpunktschule mit dem Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ verwiesen werden. 

Grundschulen in Ganztagsbetreuung

Grundsätzlich sind alle staatlichen Grundschulen in Niedersachsen sogenannte verlässliche Grundschule. Das bedeutet, dass die Betreuung für fünf Zeitstunden pro Schultag garantiert wird. Beginnt der Unterricht um 8.00 Uhr, besteht mindestens bis 13.00 Uhr ein Schulangebot. Die Schulzeit kann aber auch später beginnen und endet dann ebenfalls nach fünf Zeitstunden. Danach übernimmt ab 13.00 Uhr der Ganztagsträger. Für Angebote außerhalb des eigentlichen Schulunterrichts setzt die Schule pädagogische Mitarbeitende ein. Zurzeit werden in der Landeshauptstadt weitere Grundschulen für die Ganztagsbetreuung von 8.00 bis 16.00 Uhr umgebaut. Diese Schulen bieten zudem eine Früh- und Spätbetreuung ab 7.00 und bis 17.00 Uhr mit flexiblem Ankommen und Abholen. Wegen der gestiegenen Geburtenzahlen kommen auch ganz neue Grundschulen hinzu. 

Bildung ist wichtig fürs ganze Leben, umso wichtiger bei  Problemen rechtzeitig zu reagieren. Foto: © Yuri Arcurs Photography – Fotolia.com
Bildung ist wichtig fürs ganze Leben, umso wichtiger bei Problemen rechtzeitig zu reagieren. Foto: © Yuri Arcurs Photography – Fotolia.com

Die freien Schulen

In der Landeshauptstadt sind auch zahlreiche Schulen in freier Trägerschaft ansässig. Ein Beispiel ist die International School Hannover Region (ISHR) für Kinder und Jugendliche im Kindergartenalter bis zur zwölften Klasse, die hier das International Baccalaureate (IB) ablegen können. Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler haben einen internationalen Hintergrund. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Deutsch wird als Muttersprache und als Fremdsprache ab der zweiten Klasse unterrichtet. 

Eine deutsch-englische Schule ist die Kämmer International Bilingual School (KIBS). Sie bietet Kindertagesstätte, Grundschule und Gymnasium in Ganztagsbetreuung. Weitere private Schulen sind die Freie Evangelische Schule Hannover, die Freien Waldorfschulen Hannover-Bothfeld, Hannover-Maschsee und Sorsum sowie die Werk-statt-Schule e. V., eine Hauptschule und Förderschule für Jugendliche ab 14 Jahren.

Schulen für Erwachsene

In Hannover gibt es zwei staatliche Schulen für den Zweiten Bildungsweg. Sie befinden sich  im selben Gebäude – das Abendgymnasium und das Hannover-Kolleg. Auf diesen staatlichen Gymnasien für Erwachsene lässt sich auch dann ein höherwertiger Schulabschluss erwerben, wenn das übliche Schulalter schon vorbei ist. Vergleichbar sind diese Schulen mit der Oberstufe der Gymnasien. Sie bieten zusätzlich einen Vorkurs für Interessierte an, die bereits mindestens über den Hauptschulabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss verfügen.  

Hochbegabtenförderung und Beratung bei Problemen

Für Maßnahmen zur Hochbegabtenförderung wurden in Hannover wie im ganzen Bundesland auf Vorschlag von Kooperationsverbünden zusätzliche Lehrerstunden bereitgestellt. Das beginnt bereits in Kindergarten und Grundschule und wird in den weiterführenden Schulen fortsetzt. Zielsetzung der Verbünde ist es, Hochbegabte früh- und rechtzeitig wahrzunehmen, sie zu verstehen, individuell zu entwickeln und umfassend zu integrieren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Beratungsstellen bei Schulproblemen, sowohl bei Landeshauptstadt und 
Region als auch bei freien Trägern. Auch Beratung per Telefon per Video ist möglich.